Rocketman – Die Geschichte Elton Johns…

WOW! Gleich vorweg. Was für ein grandioser Film! In vielerlei Hinsicht. Zuerst einmal müssen wir Elton John danken, dass er seinen derart intimen Einblick in sein Leben gewährt hat! Und dieser Einblick wirft nicht nur ein “gutes” Licht auf Elton…ich meine damit, dass es auch- wie im Leben eines jeden Menschen – Schattenseiten gibt. Und er lässt uns an seinen teilhaben…zutiefst berührend, zutiefst bewegend, zutiefst menschlich.

So entsteht eine Nähe auch zum Leben der Zuschauer, die man zunächst nicht für möglich hält. Doch schnell fallen einem ähnliche Situationen aus dem eigenen Leben ein. Vielleicht mit einem ganz anderen Hintergrund, aber doch mit demselben Thema – VERLETZUNG – welches wir alle kennen. Nicht umsonst nennt er sich Elton HERKULES John…;-)! Also nochmals, DANKE Elton!

Dann die Besetzung, die Schauspieler. Wie wichtig ist doch die Besetzung der verschiedenen Rollen und wie gelungen ist diese bei Rocketman. Egal, ob es um den schmierigen Musikmanager geht, um dessen Zögling, um die Oma von Elton, den Vater, die Mutter…allesamt spielen überzeugend und virtuos!

Aber noch wichtiger sind natürlich die Hauptcharaktere, sein Liebhaber und spätere Manager John, sein bester Freund Bernie und allen voran natürlich die Darsteller von Reggie und in späteren Jahren Elton selber. Empfand man den ersten Manager schon als sehr unangenehm, schmierig und vielleicht auch “typisch” ;-), so wird beim späteren Manager John sehr schnell deutlich, dass eine bessere Außendarstellung nicht gleichbedeutend damit ist, auch ein besserer, liebevollerer Mensch zu sein. Gestriegelt und gelackt, intelligent und vordergründig nicht so schmierig, erweist dieser sich später als umso schmieriger und ausschließlich erfolgsorientiert.

Sein bester Freund (und sein Songtexter) Bernie – immerhin der einzige, der ihm über seine ganze bisherige Lebenszeit geblieben ist – kommt derart sympathisch, bodenständig und authentisch rüber, dass man anfängt zu weinen, wenn dieser das Lied “Your Song” als Liebesode an Elton John schreibt und dies von Elton direkt musikalisch umgesetzt wird. Bernie liebt Elton, allerdings völlig asexuell.

Und nun zu den beiden Hauptdarstellern – eigentlich sind es drei, aber einer ist nur kurz in der Geschichte zu sehen und auch er besticht durch ein tolles, mitreißendes Spiel – die da sind: der kleine Elton, als er noch Reggie Dwight (sein ursprünglicher Name) war und der erwachsene Elton, gespielt von Taron Egerton. Es ist eine wahre Wonne, den jungen Elton mitzuerleben, wie er einerseits immer wieder gekränkt und verletzt wird durch seine Familie, hauptsächlich durch den Vater und wie er dennoch immer wieder ein so intensives Lächeln, ja Strahlen an den Tage legen kann. Toll gespielt von Matthew Illesley, diese kindliche Naivität, der Schrei nach Liebe (besonders von seinem Vater) und diese kindliche Power und Lust am Leben.

Doch der Star dieses Films ist wirklich und absolut TARON EGERTON. Er spielt Elton teilweise so fantastisch und in seinem Ausdruck dem vom echten Elton so ähnlich, dass man auf manchen Fotos oder Szenen im Film zweimal schauen muss, um sicher zu sein, wer denn der echte Elton ist. Doch neben der grandiosen Schaupielerkunst, die Aaron hinlegt, überzeugt er ebenso auf ganzer Linie durch seine Stimme! Er singt Versionen bekannter (oder weniger bekannter) Songs von Elton derart eindringlich, dass man den Mund kaum zu bekommt und aus dem Staunen kaum raus kommt…so gut ist er! Er hat eine supertolle Stimme und singt mit unglaublich viel Gefühl oder auch mit ungeheurer Power, die ja bei den ersten rockigen Songs von Elton noch wichtig war. Von diesem Schauspieler werden wir sicherlich in Zukunft noch mehr hören und sehen, so viel steht fest.

Die Musik des Films ist grandios ausgesucht, arrangiert und wird hervorragend durch Tanz- oder Spielsituationen in Szene gesetzt. Atemberaubend sind die Rocksongs, von einer musikalischen Dichte und einer Power wie aus einem satten 8 -Zylinder-Motor. Gleichzeitig sind die langsameren Songs von einer Sensibilität und Nuancierung, die seinesgleichen sucht. Musikalisch als auch ausstattungsmäßig eine ebenso spannende wie faszinierende Zeitreise und Augenweide.

Fazit: Dieser Film ist ein absolutes Muss…für Jeden!!!


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