So ungefähr war es gerade im Netz zu lesen in einem Untersuchungsbericht der WHO zu diesem Thema. In den vergangenen 10 Jahren ist die Diagnose um 20% angestiegen und sie steigt immer schneller weiter an.
Soweit die nüchternen Zahlen. Und schon in dem Artikel wurde angedeutet, dass viele aus Angst vor Stigmatisierung keine Therapie machen und sich nicht frühzeitig behandeln lassen. Insgesamt sind die Frau schneller dran an einer Therapie, aber es betrifft auch deutlich mehr Frauen. Der weibliche Organismus ist, weil er einen komplett anderen “Blutkreislauf” (Xue) hat als der männliche Organismus, deutlich schneller betroffen von dunklen Gedanken und generell viel zu vielen Emotionen. Erschwerend kommt hinzu, dass diese nicht mehr so häufig ausgeweint werden wie früher, weil sich das nicht ziemt.
Aus chinesischer Sicht sind vor allem die Organsysteme Leber, Lunge, Milz, Herz und Niere betroffen von depressiven Verstimmungen. Allesamt haben damit zu tun, dass wir die Welt nicht mehr so wahrnehmen und akzeptieren wie sie ist, sondern meinen, sie kontrollieren zu können. Zudem haben wir, obwohl es uns so gut wie niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit geht, unglaublich viele Ängste entwickelt, gegen ALLES!! Zum Leben gehört ein Risiko, nämlich das Risiko während des Lebens zu sterben…;-)! Doch so scherzhaft dies zunächst klingen mag, so ernst ist die Situation, in die wir uns inzwischen hinein manövriert haben. Wir wägen – mit dem Verstand, dem Intellekt – alles ab, was auch nur annähernd in den Bereich des Möglichen gehört und versuchen all diese Möglichkeiten (des Ablebens, der Unfälle, der Störungen, der Verluste, der Probleme…) zu kontrollieren. Daraus werden wir, unbewusst, unglaublich unflexibel! Zudem kostet es Tonnen von Qi, diese Fokussierung auf alle möglichen Probleme den ganzen Tag aufrecht zu erhalten.
Im positiv anmutenden Teil denken wir, dass das Leben eine Art Wunschkonzert ist. Durch den Konsum und den Wohlstandsmöglichkeiten des Kapitalismus (der immer nur auf Kosten der Armut anderer funktionieren kann) meinen wir, das Leben ist dazu da und besteht daraus, möglichst viel Gutes zu erleben, Gutes getan zu bekommen, Erfolg zu haben und ständig on und unterwegs sein zu müssen. Wir setzen das Leben und damit faszinierenderweise UNS selbst unter Druck (Pression), weil wir eben möglichst viel vom Leben bekommen möchten. Ganz im Verständnis des Kapitalismus.
Und dieser Druck erzeugt im Inneren eine Blockade des Qi, zunächst oberflächlich, aber durch die Emotionen, die bei solch einer Lebensweise sehr schnell ins Spiel kommen – Trauer, wenn wir etwas nicht bekommen; Erregung, wenn wir etwas bekommen haben; Angst, ob wir es bekommen werden und Sorge, ob wir an alles gedacht haben – bringen die Blockade schnell in tiefere Ebenen, die schwerer zu erreichen und damit wieder loszulassen sind. Erkrankungen werden heftiger, die Therapie wird deutlich schwerer UND das gerade beschriebene Muster drängt uns ebenfalls wieder, dass es doch schnell und einfach zu behandeln sein muss, damit ich wieder so weiterleben kann wie vorher…! Ein gefährlicher Teufelskreise beginnt, der zunächst Heilung durch Medikamente verspricht, die aber schon nach wenigen Jahren nicht mehr funktionieren und die Problematik verstärkt haben.
Druck aus seinem Leben zu nehmen (de-pression), diese Aussage muss erst einmal klar verstanden werden. Es ist nicht das Äußere, es sind nicht die Erfahrungen, es sind nicht die Alltagserlebnisse, die zur Krankheit führen!!! Es ist ein festhaltender, das Leben nicht mehr durchdringender Geist!! Unsere Denkmuster, unsere falschen Ideen vom Leben, unser Verstand, der ein mystisches Leben (Leben kann nur mystisch sein!) nicht verstehen kann, sind das Problem. Und genau deshalb können diese Faktoren das Problem auch nicht lösen. Dies muss das Herz tun…;-D!
Kaum eine Gesprächstherapie kann das leisten. Sicherlich kein Medikament! Nur der Betroffene selber kann die Heilung zum Vorschein bringen durch eine gute Therapie mit Gesprächen UND Körperarbeit. Und die Gesprächstherapie muss weg orientiert sein vom Verstand, von sachlich, logischen Aspekten, sie muss Prinzipien des Herzens aufweisen und dem Patienten nahe bringen und sie muss ihn berühren, körperlich und geistig-seelisch.
Nimmt man sich diese Idee der Chinesischen Medizin zu Herzen (;-)), so wird man nicht nur die Depression beseitigen können, man wird sein Leben viel weitreichender positiv beeinflussen können als nur die Beseitigung eines Symptoms erreicht zu haben. Man wird liebevoller, weniger konsumorientiert, herzlicher, mitfühlender, glücklicher und zufriedener sein und womöglich sogar den Sinn des eigenen Lebens auf einmal klarer vor Augen haben und leichter leben können…!
Bei den Zahlen, die ich zu Beginn genannt habe, wünsche ich es uns…