Der Lunge obliegt unser Glanz

Passend zur Jahreszeit Herbst, dem die Lunge (Fei) zugeordnet wird, ein paar Informationen und Erläuterungen zum Aspekt des Glanzes in unserem Leben. Die Lunge finden wir von ihrer organischen Komponente her im Territorium des Herzens (Xin). Sie wird wegen ihrer großen Nähe und Abhängigkeit zum Kaiserinnen-Organnetzwerk als Kanzler des Körpers bezeichnet. Der Kanzler ist also von der Kaiserin zur Regierungsführung und-verantwortung bestimmt. Die Lunge handelt also als Regierungschef für alle Organnetzwerke, die als Minister gesehen werden. Die Führungsrolle liegt beim Kanzler. So hat die Lunge ebenso wichtige Aufgaben und Bedeutungen im 12er System der Organsysteme.

Ein Aspekt und eine Funktion der Lunge ist es, dass unser Glanz, unser Strahlen über die Lunge hervorgebracht wird. Dieser etwas seltsame klingende Satz ist für unser Leben von enormer Bedeutung, da diese Funktion beim modernen Menschen fast völlig ins pathologische, ins krankhafte abgestürzt ist. Der moderne Mensch versucht inzwischen fast ausschließlich, sein Strahlen über äußere Aspekte hervorzubringen, da die inneren Werte, die dies tun könnten, leider stark verkümmert sind. Schminken, sich die Haare färben, sich stylen, aber auch sich schmücken mit Ringen, Ketten etc. sind Ausdruck dieser verloren gegangenen Werte und die eigentlich sich dahinter verbergende Power der Lunge. Unser inneres Strahlen, unsere innere Schönheit – und nur diese ist ja laut einem Sprichwort wahre Schönheit – ist leider so schwach geworden, dass wir  meinen zu äußeren Mitteln greifen zu müssen, um uns nach außen als leuchtend und strahlend darzustellen.

Stellen Sie sich nur einige Momente lang vor, all die künstliche Farbe, all die Maske (Masquerade), all die bunten Haare würden wegfallen…! Was bliebe, wäre eine Welt voller grauer, dunkler Trostlosigkeit, oder!?! Wer strahlt denn heute noch ohne künstliche Haarfarbe, ohne Schmuck und ohne Farbe im Gesicht oder passender brauner Farbe der Haut. Diese eklatante Schwäche der Lunge, die uns normalerweise unseren natürlichen Glanz verleiht, ist völlig verloren gegangen. Dahinter stecken auch, rein psychologisch, zwei völlig unterschiedliche Ansätze, die verfolgt werden.

Ist die Lunge gesund, so wollen wir im Inneren aufblühen und erstrahlen. Wir sind mit uns im Reinen (rein <> leuchtend) und er(be)strahlen um uns herum unsere Umwelt. Wir beleuchten, wir bestrahlen den Anderen, unseren Nächsten. Wie eine Art Scheinwerfer beleuchten wir unsere Umwelt und zeigen so auch deren Schönheit und deren Glanz. Das ist die Power einer gesunden Lunge. Wir sind zutiefst verwurzelt in uns, sind zu-frieden (Frieden <> Hexagrammname TAI für die Lunge) und strahlen dieses Glück, die Zufriedenheit nach außen hin aus und beleuchten damit unsere Welt und bringen den Anderen so ins Scheinwerferlicht. Und wenn alle dies tun, sind alle bestrahlt und zeigen sich als schön, kraftvoll und glänzend.

Ist die Lunge jedoch entglitten und krankhaft aus dem Ruder geraten, so versuchen wir nur und ausschließlich uns selbst als schön, als glänzend darzustellen. Unsere ganze Kraft – die wiederum sehr viel Qi kostet – geht dahin, dass wir gut aussehen, das wir den anderen sogar schlecht aussehen lassen wollen, weil er womöglich mehr glänzt und strahlt als wir…! Und weil wir dies im Inneren doch irgendwie spüren, dass unser Glanz inzwischen trocken, spröde und wenig strahlend ist, helfen wir uns mit künstlichen Mitteln. Ein ganzer Industriezweig lebt davon und es ist kein kleiner Zweig. Was in Namen der Schönheit dabei auch noch für Verbrechen (insbesondere an Tieren) begangen werden, ist der helle Wahn.

Und obwohl wir uns so bemühen, bleibt die Schwäche der Lunge doch da. Sie äußert sich dann in zunehmendem Alter über die Abhängigkeit von Schminke, Farbe und stylischer Kleidung, aber dann auch in einer Schwäche des Immunsystems, in Atembeschwerden, in Depressionen uvm.!

Wenn wir unsere Lunge nicht innerlich nähren durch Großzügigkeit, durch das Beleuchten der Anderen. Wenn wir nicht mehr bei uns nach Fehlern suchen, sondern diese ausschließlich dem Anderen zuschreiben, vergilbt und verwelkt unsere Schönheit langsam aber sicher, egal was wir von Außen auch an Farben und Glanz draufpacken. Aber viel schlimmer ist, dass wir, wenn wir so handeln, natürlich krank sind und diese Krankheit wird sich über kurz oder lang auch in uns auf andere Art ausdrücken. Durch Trockenheit (dazu habe ich schon einige Aspekte im letzten Newsletter dargelegt), durch eine schwache Immunität, durch Hauterkrankungen, durch Störungen der Lunge, die Erkrankungen wie Depressionen, chronisches Asthma und später auch Atemnot oder Herz- Kreislaufstörungen nach sich ziehen wird. Aber auch der Verdauungstrakt wird betroffen sein durch das Partnerorgansystem der Lunge, dem Dickdarm.

Sich den eigenen Schwächen und Fehlern stellen, statt ständig bei anderen danach zu suchen und sie für das Schlechte in unserem Leben verantwortlich machen zu wollen, ist also eine ausgezeichnete Art und Weise, auch seine Lunge in ihren natürlichen Funktionen zu stärken. Sein inneres Leuchten wieder zu finden, wird unendlich positive Auswirkungen auf unsere Lunge, auf unser Gemüt und unser Leuchten, unseren Glanz haben und die Menschen wieder zurückführen auf den Pfad des Herzens, auf den Pfad der Liebe des Lebens. Die Lunge führt uns – im Auftrag des Herzens – weg von Ichhaftigkeit und EGO zurück zur Ganzheit, zurück zu Glück, innerem Frieden und leuchtender Schönheit.

 

Foto: Meltis bei pixelio

Es folgt ein Test

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Dies ist ein Test

Dies ist ein Test

Dies ist ein Test

Dies ist ein Test

Vorsicht: Heißer Sommer, trockener Herbst – auch in unserem Körper

Heute, aufgrund der enormen Hitze und Trockenheit des gerade zu Ende gegangenen Sommers, ein paar Lifestyle- und Ernährungstipps. Zunächst einmal der Hinweis darauf, dass eben der heiße und trockene Sommer nicht nur Auswirkungen auf das Getreide und die Ernte hat, sondern natürlich auch auf unseren Organismus. Die Trockenheit und die Hitze haben über Monate die Bildung von Flüssigkeiten (jinye) und Blut (Xue) erschwert und haben tatsächlich im Inneren evtl. auch Trockenheit und Hitze entstehen lassen. Zudem haben die meisten Menschen sehr schlecht auf diese Hitze reagiert. Viele haben sich ständig abgekühlt mit Ventilatoren, haben tonnenweise Eis gegessen, kalte Früchte und kalte Getränke wie Bier, Säfte, Mineralwasser zu sich genommen und wenig erwärmendes gegessen. Dies alles hat zusätzlich den Verdauungstrakt herunter gekühlt. Sicherlich gab es auch einige Leute, die öfters schwimmen gegangen und dabei sehr lange im Wasser geblieben sind. Wasser ist ebenfalls kühlend und umschließt den gesamten Körper (nicht nur partiell) und wirkt deshalb sehr schnell kühlend. Dadurch werden alle Körperprozesse verlangsamt, was wiederum mehr Qi benötigt. Alle mit einer trockenen (Säfte und oder Blut) oder (leere-) hitzigen Konstitution müssen wirklich etwas vorsichtiger sein, insbesondere wenn sie älter als 35 sind.

Somit also große Herausforderungen vom heißen, trockenen Wetter und weitere Erschwernisse durch unser falsches handeln. Dadurch werden sich nun, im Herbst, einige Dinge zeigen, die genau damit zu tun haben. Denn die Trockenheit ist der Lunge, dem Metall und damit dem Herbst zugeordnet! Dies bedeutet, jetzt wirken sich die Fehler des Sommers und das Wetter erst richtig aus. Trockenheitssymptome werden auftreten ins allen möglichen Körperarealen und in den inneren Organen. So beispielsweise trockene Nasenschleimhäute, trockener Husten, Erkältungen, Bronchitis etc.; trockene Vagina, jucken im Geschlechtsbereich; trockene Haut überall am Körper, manchmal mit Hitzeerscheinungen oder starker Rötung und starkem Juckreiz; trockene Augen oder Bindehautentzündungen; innere Hitze, die sich zeigen kann durch Magenschleimhautentzündungen, Entzündungen im Unterleib oder in anderen Organen des Körpers, evtl. zusammen mit Schleimansammlungen aus der eigenen Feuchtigkeit (shi), die dann zu Steinbildung in der Gallenblase oder auch der Niere führen kann. By the way, auch zu viel denken oder ständig grübeln kann Hitze erzeugen.

Deshalb wichtig jetzt: Die Flüssigkeiten wieder auffüllen und pflegen mit entsprechender Ernährung wie beispielsweise gekochtem, leicht säuerlichem Obst zum morgendlichen Brei. Birnenkompott ist ebenfalls sehr gut geeignet. Aber auch verdauungsanregende Obstarten wie etwa Pflaumen z.B. zusammen mit getrockneten Feigen sind nun gut als Kompott in die Ernährung einzubauen. Esst nicht zu scharf und zu fettig, sondern eher mäßig mit scharfen Gewürzen und zu viel Wärme erzeugenden Gewürzen wie Pfeffer oder Chili, aber auch etwas zurückhaltender mit Zimt oder Ingwer. Wenn, immer gut abgemischt mit kühlenden Nahrungsmitteln. Warmes, gekochtes Wasser ist nun das Hauptgetränk, aber an sonnig-warmen Tagen ist auch ein wenig eine Mischung von heißem Wasser mit Obstsaft oder generell kühlende Tees wie etwa Pfefferminz- oder Holundertee erlaubt und gut. Vorsicht mit trocknenden Getränken wie etwa Kaffee, Rotwein oder auch schwarzem Tee. Diese Getränke trocknen sehr schnell Säfte und insbesondere das Blut, was wir momentan tunlichst vermeiden wollen.

Das Essen ansonsten sollte wenig stark erhitzendes und salziges enthalten und nicht zu belastend für den Verdauungstrakt generell sein. Leichte Salate sind gut, Tomaten gekocht sind hervorragend, aber auch Gurke passt jetzt sehr gut. Etwas Dangui (Angelikawurzel) kann jetzt gut in Einköpfen dazu gegeben werden.

Entspannt bleiben, nicht zu viel grübeln und denken wäre nun extrem wichtig und auch keine hitzigen Emotionen. Nur trockene Humor ist noch erlaubt…;-)! Dazu gut schlafen – mindestens 8 Stunden am Stück – und früh ins Bett gehen – zwischen 22.00 und 23.00 Uhr – und sich langsam mehr zurückziehen aus dem ständigen draußen bzw. unterwegs sein…! Stattdessen deutlich mehr Qigong üben um die Lunge und den Verdauungstrakt zu stärken und schöne Dinge tun wie etwa ruhen, genießen, laufen im Wald, lesen, entspannen…;-)! Und auch mit der Kleidung vorsichtiger werden, denn unter der Wärme und Trockenheit, die vielleicht immer noch auftritt, liegt bereits der Herbst. Also, immer ein Tuch oder Ohrenschützer dabei haben, nicht kalt werden im Inneren und die Füße und Nieren warm halten.

Soweit für heute…

Die Kultivierung des Herzens – 3

In meinem heutigen Artikel möchte ich auf weitere Aspekte des Geistestrainings im Qigong eingehen.

Der Geist (shen) hat sein Zuhause im Herzen (Xin) und den anderen vier Yin- oder auch Zang-Organsystemen. Der Geist oder auch die Seele, beinhaltet verschiedene Funktionen des gesamten Körpers und benötigt für seine Denkarbeit, seine Steuerung von Millionen von Prozessen innerhalb der Organe, der verschiedenen anderen „Areale“ des Körpers, aller Zellen und der emotional-psychischen Aspekte des menschlichen Seins alle Organsysteme und deren Funktionen.

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Das Wesen der Chinesischen Medizin – Kein Dogmen!

Ich möchte heute auf einen Aspekt kurz eingehen, der mir in der Moderne immer mehr auffällt. Gesundheitliche Dogmen. Was auch immer jemand gerade erfahren, erlebt hat und wer auch immer ihm welche auch immer geartete Therapie mit auf den Weg gegeben hat, die Menschen klammern sich entweder perfektionistisch an genau diese Therapie und versuchen mit allen Mitteln, diese Therapie genauestens einzuhalten oder die wenigen anderen, sie machen eh nichts und wirklich mit Freude und Elan.

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