Heute ein kleiner Blick auf einen Aspekt unseres Gehirns, der in der Schulmedizin oft leider vernachlässigt oder gar nicht gesehen wird. Es gibt einen sehr engen Bezug, ja eine ganz wichtige Beziehung zwischen dem Gehirn und dem sogenannten 2. Gehirn, verortet im Verdauungstrakt.
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Vorsicht: Heißer Sommer, trockener Herbst – auch in unserem Körper
Heute, aufgrund der enormen Hitze und Trockenheit des gerade zu Ende gegangenen Sommers, ein paar Lifestyle- und Ernährungstipps. Zunächst einmal der Hinweis darauf, dass eben der heiße und trockene Sommer nicht nur Auswirkungen auf das Getreide und die Ernte hat, sondern natürlich auch auf unseren Organismus. Die Trockenheit und die Hitze haben über Monate die Bildung von Flüssigkeiten (jinye) und Blut (Xue) erschwert und haben tatsächlich im Inneren evtl. auch Trockenheit und Hitze entstehen lassen. Zudem haben die meisten Menschen sehr schlecht auf diese Hitze reagiert. Viele haben sich ständig abgekühlt mit Ventilatoren, haben tonnenweise Eis gegessen, kalte Früchte und kalte Getränke wie Bier, Säfte, Mineralwasser zu sich genommen und wenig erwärmendes gegessen. Dies alles hat zusätzlich den Verdauungstrakt herunter gekühlt. Sicherlich gab es auch einige Leute, die öfters schwimmen gegangen und dabei sehr lange im Wasser geblieben sind. Wasser ist ebenfalls kühlend und umschließt den gesamten Körper (nicht nur partiell) und wirkt deshalb sehr schnell kühlend. Dadurch werden alle Körperprozesse verlangsamt, was wiederum mehr Qi benötigt. Alle mit einer trockenen (Säfte und oder Blut) oder (leere-) hitzigen Konstitution müssen wirklich etwas vorsichtiger sein, insbesondere wenn sie älter als 35 sind.
Somit also große Herausforderungen vom heißen, trockenen Wetter und weitere Erschwernisse durch unser falsches handeln. Dadurch werden sich nun, im Herbst, einige Dinge zeigen, die genau damit zu tun haben. Denn die Trockenheit ist der Lunge, dem Metall und damit dem Herbst zugeordnet! Dies bedeutet, jetzt wirken sich die Fehler des Sommers und das Wetter erst richtig aus. Trockenheitssymptome werden auftreten ins allen möglichen Körperarealen und in den inneren Organen. So beispielsweise trockene Nasenschleimhäute, trockener Husten, Erkältungen, Bronchitis etc.; trockene Vagina, jucken im Geschlechtsbereich; trockene Haut überall am Körper, manchmal mit Hitzeerscheinungen oder starker Rötung und starkem Juckreiz; trockene Augen oder Bindehautentzündungen; innere Hitze, die sich zeigen kann durch Magenschleimhautentzündungen, Entzündungen im Unterleib oder in anderen Organen des Körpers, evtl. zusammen mit Schleimansammlungen aus der eigenen Feuchtigkeit (shi), die dann zu Steinbildung in der Gallenblase oder auch der Niere führen kann. By the way, auch zu viel denken oder ständig grübeln kann Hitze erzeugen.
Deshalb wichtig jetzt: Die Flüssigkeiten wieder auffüllen und pflegen mit entsprechender Ernährung wie beispielsweise gekochtem, leicht säuerlichem Obst zum morgendlichen Brei. Birnenkompott ist ebenfalls sehr gut geeignet. Aber auch verdauungsanregende Obstarten wie etwa Pflaumen z.B. zusammen mit getrockneten Feigen sind nun gut als Kompott in die Ernährung einzubauen. Esst nicht zu scharf und zu fettig, sondern eher mäßig mit scharfen Gewürzen und zu viel Wärme erzeugenden Gewürzen wie Pfeffer oder Chili, aber auch etwas zurückhaltender mit Zimt oder Ingwer. Wenn, immer gut abgemischt mit kühlenden Nahrungsmitteln. Warmes, gekochtes Wasser ist nun das Hauptgetränk, aber an sonnig-warmen Tagen ist auch ein wenig eine Mischung von heißem Wasser mit Obstsaft oder generell kühlende Tees wie etwa Pfefferminz- oder Holundertee erlaubt und gut. Vorsicht mit trocknenden Getränken wie etwa Kaffee, Rotwein oder auch schwarzem Tee. Diese Getränke trocknen sehr schnell Säfte und insbesondere das Blut, was wir momentan tunlichst vermeiden wollen.
Das Essen ansonsten sollte wenig stark erhitzendes und salziges enthalten und nicht zu belastend für den Verdauungstrakt generell sein. Leichte Salate sind gut, Tomaten gekocht sind hervorragend, aber auch Gurke passt jetzt sehr gut. Etwas Dangui (Angelikawurzel) kann jetzt gut in Einköpfen dazu gegeben werden.
Entspannt bleiben, nicht zu viel grübeln und denken wäre nun extrem wichtig und auch keine hitzigen Emotionen. Nur trockene Humor ist noch erlaubt…;-)! Dazu gut schlafen – mindestens 8 Stunden am Stück – und früh ins Bett gehen – zwischen 22.00 und 23.00 Uhr – und sich langsam mehr zurückziehen aus dem ständigen draußen bzw. unterwegs sein…! Stattdessen deutlich mehr Qigong üben um die Lunge und den Verdauungstrakt zu stärken und schöne Dinge tun wie etwa ruhen, genießen, laufen im Wald, lesen, entspannen…;-)! Und auch mit der Kleidung vorsichtiger werden, denn unter der Wärme und Trockenheit, die vielleicht immer noch auftritt, liegt bereits der Herbst. Also, immer ein Tuch oder Ohrenschützer dabei haben, nicht kalt werden im Inneren und die Füße und Nieren warm halten.
Soweit für heute…
Das Leben verstehen – Ein wesentlicher Unterschied zwischen Magen (Wei) und Milz (Pi)
In diesem Beitrag für meinen Mitgliederbereich möchte ich kurz auf ein wirklich sehr spannendes Phänomen eingehen, welches dem modernen Menschen immer mehr zu schaffen macht, ohne dass dieser es erkennt oder gar in der Lage wäre, etwas dagegen zu unternehmen. Der Widerstreit, auf den ich näher eingehen möchte, ist der Kampf zwischen dem intellektuellen Denken und dem eher intuitiven Fühlen. Das Denken entspringt dem Magen, während hingegen das Fühlen der Milz entspringt. Anzumerken sei wie immer, dass wir über die chinesischen Konzepte eines Organs als Netzwerk von Funktionen reden und die Milz (Pi) Funktionen und das Organ der Bauspeicheldrüse mit beinhaltet.
Über die Magenfunktion des Zerteilens
Ich möchte heute kurz einige spannende Hinweise und Erläuterungen über das Organsystem Magen (Wei) zum Besten geben. Der Magen beginnt an den Lippen. Also, der gesamte Weg von den Lippen, über die Zähne und die Speiseröhre bis in den Magen hinein gehört zum Organsystem Magen dazu.
Somit ist eine Diagnose mancher Störungen des Magens tatsächlich über die Lippen möglich. Außerdem wird klar, dass gutes Kauen sehr wichtig ist für den Verdauungsprozess. Je feiner zerkleinert die Nahrung im Magen ankommt, umso leichter ist die Verdauungsarbeit für den Magen. Dies bedeutet, er benötigt weniger Qi – immerhin auch Nieren-Qi – um seine Arbeit zu verrichten. Auf die vielen Mahlzeiten im Leben eines Menschen umgerechnet ist dies ein nicht zu unterschätzender Faktor! Also immer gut und ausdauernd kauen, jeden Bissen 39 mal sagen die Daoisten.
Dieses physiologische Zerteilen von Nahrung (und anderen Dinge wie etwa früher das Zerbeißen der Nabelschnur nach der Geburt mit den Zähnen!) ist auch auf geistige Aspekte, die mit dem Magen zu tun haben, anwendbar. Der Magen macht aus allem zwei. Ein Stück Wurst wird zu zwei Stücken Wurst, zwei zu vieren usw.! Deshalb ist die Fähigkeit des Magens die des Analysierens, des Zergliederns, des auch geistigen Zerteilens, um Dinge einzuordnen, verständlicher und übersichtlicher zu machen. Diese Fähigkeit darf allerdings nicht auf die Kaiserposition gehoben werden!!!
Das Kaiserorgan Herz hat nämlich eine entgegengesetzte Hauptaufgabe, das Erkennen der Einheit in allem! Deshalb ist eine logisch, intellektuell orientierte Gesellschaft wie die unsere, in der der Verstand über das Herz und somit in die Kaiserposition erhoben wurde, eine Katastrophe. Alle Menschen mit einem guten Intellekt glauben nämlich tatsächlich, sie seien besser als die “dummen“ Menschen, die intellektuell nicht so gut ausgestattet sind. Aber sie vergessen dabei, dass man das wahre Leben selber gar nicht mit dem Intellekt, mit dem Verstand erfassen und begreifen und somit richtig tief leben kann! Nur mit dem Herzen sieht man wirklich gut sagt uns der kleine Prinz und wir zitieren diesen Satz gerne, aber wir leben ihn seltenst.
Das große Problem unserer Magengesellschaft ist es doch, das wir nur noch denkend, grübelnd, zwei-felnd – also über den Magen – die Welt erfahren und leider fast gar nicht mehr über das verständnisvolle, alle Menschen sehende und berücksichtigende HERZ.
Der Magen ent-zweit, er trennt, er teilt und das darf er bei der Nahrung, beim Ordnen gewisser Dinge und beim Prozess der Annäherung an Etwas. Aber wenn es um das Leben selber, um Mitgefühl, Nähe, Gmeinsamkeiten, Anhängigkeiten erkennen, um Überleben als Menschen geht, dann ist und muss das Herz zuständig bleiben.
ICH, MEINE Familie, MEINE Stadt, MEIN Land sind typische Ideen und Ausprägungen des Magens. Ich UND du, meine Familie UND deine, mein Land UND deines sind die Begriffe, die aus dem Herzen kommen. Die Verknüpftheit allen Seins in einer Einheit ist es, die wir wieder erkennen UND leben müssen. In den Familien, in Kindergarten und Schule, in den Ausbildungsstätten und Universitäten, in den Parlamenten, im ganzen Land und auf der ganzen Welt.
Der Magen kann segensreich sein, wenn er physiologisch und auf seinem Terrain arbeitet. Als Kaiser taucht er definitiv nicht, weil er durch die Ent-Zweiung auch auf geistig-seelischer Ebene immer Streit, Gewalt und Krieg hervorbringen wird. Und er macht uns selber zum Fremden und Gefangenen im eigenen Land. Unsere Seele erkennt nicht mehr unsere eigene Wurzel, den Kosmos, das Dao, das Göttliche, sondern sie wird unterdrückt vom Verstand und wir schieben den Glauben an die Herrlichkeit des Egos, die Macht des Individuums davor. Deshalb beginnt die Seele zu schreien (Krankheit) und zu suchen (Süchte), aber eben auch durch die SehnSUCHT nach unserer Heimat, unserer Mitte, unserem Ursprung, dem großen, dem kosmischen Herzen, der universellen Seele. Sind wir nicht deshalb auf die Chinesische Medizin und das Qigong, das Taijiquan oder die Meditation gestoßen??!!!!
Der Zusammenhang zwischen Herz und Magen – Ein paar Ideen
Die wenigsten Menschen, einschließlich Therapeuten, kennen den Zusammenhang zwischen dem Magen (Wei) und dem Herzen (Xin). Dabei gibt es einen sehr enges Zusammenspiel dieser beiden Organsysteme, welches für den modernen Menschen extrem wichtig wäre zu verstehen. (Siehe Beitragsfoto)